Karlsteins Energiemuseum entsteht


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Geschichte der Atomkraft

Neues Energiemuseum in Karlstein – ein BR-Kurzbeitrag

In Karlstein am Main (LK Aschaffenburg) stand Deutschlands erstes Versuchs-Atomkraftwerk. Ein neues Energiemuseum will Modelle des Kraftwerks und auch verschiedene andere Formen der Energieerzeugung zeigen, die in Karlstein erprobt wurden.

BR-Beitrag vom 21.10.2022, 17:30 Uhr (3 Min.)


Geschichte von Karlstein

Die Gemeinde Karlstein a. Main …
… mit den Ortsteilen Dettingen und Großwelzheim gründet auf altem geschichtlichem Boden, wie zahlreiche Funde aus vorchristlicher Zeit belegen. Der Ortsname Dettingen verweist auf eine alemannische Siedlung (3. bis 14. Jahrhundert), der Ortsname Großwelzheim auf einen fränkischen Ursprung.
Großwelzheim wird zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch aus dem Jahre 772 genannt. Dettingen wird 975 in einer Schenkungsurkunde Kaiser Otto II. schriftlich erwähnt. Der Zusammenschluß der beiden Gemeinden erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Juli 1975. In einer Abstimmung entschieden sich die Gemeindebürger für den Namen Karlstein, der bereits um das Jahr 1000 in einer Beschreibung des Aschaffenburger Forstbezirkes auftaucht und ein Grenzmal an der ehemaligen Gemarkungsgrenze zwischen Dettingen und Großwelzheim bezeichnet. Im Jahre 2007 wurde dieser Grenzstein in der Nähe des Rathauses an der Bundesstraße 8 gefunden. Das Original ist im Rathaus zu sehen. Am Fundort ist eine Nachbildung in den Boden gelassen worden.

Austausch des alten Karlstein

Austausch des alten Karlstein 2007 (Foto Klemt/Main Echo)

 

Eine Sage …
… berichtet über diesen Grenzstein:
„Kaiser Karl der Große weilte auch oft in seiner Pfalz in Seligenstadt. Von dort begab er sich zur Jagd in den Reichsforst Spessart. Mit dem Schiff fuhr er mit seinem Gefolge mainaufwärts bis zur Gemarkungsgrenze von Tetting (Dettingen) und Walinesheim (Großwelzheim), dort wurde er von der Bevölkerung feierlich empfangen und in den naheliegenden Spessart begleitet. Alsbald nannte man den Grenzstein an der Schiffsanlegestelle Karlstein.“

Schlacht bei Dettingen 1743
Als besonderes geschichtliches Ereignis dürfte die Schlacht bei Dettingen am 27. Juni 1743 zu bezeichnen sein. Im österreichischen Erbfolgekrieg standen sich damals die pragmatische Armee aus Engländern, Hannoveranern, Österreichern und Hessen und die französischen Truppen gegenüber. Zur Feier des Sieges komponierte Georg Friedrich Händel im Auftrag des englischen Königs Georg des II. das „Dettinger Te Deum“ und das „Dettinger Anthem“.




Kirchenbau in Dettingen und Großwelzheim
Auch Architektur und Malerei des 20. Jahrhunderts können auf bedeutende Werke in den damals noch selbständigen Orten Dettingen und Großwelzheim verweisen. Die von Kirchenbaumeister Dominikus Böhm 1923 errichtete Dettinger Pfarrkirche und die 1926 erweiterte Großwelzheimer Pfarrkirche stehen am Anfang des modernen Kirchenbaus in Deutschland. Daneben ist die Kirche von Dettingen mit ihrem von Reinhold Ewald gestalteten monumentalen Kreuzweg ein in der Welt einzigartiges Dokument des deutschen Expressionismus.


Kirchenbau Dettingen




Das Karlsteiner Heimatmuseum …
… präsentiert vor allem vielfältige Exponate aus der Vor- und Frühgeschichte und legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Darstellung der Schlacht bei Dettingen (1743).

1975 eröffnete die Gemeinde Karlstein ein Heimatmuseum im ehemaligen Rathaus von Dettingen. Auf 300 qm in 14 Räumen wird örtliche und regionale Geschichte gezeigt.

Über die geologische Abteilung im Kellergeschoss führt der Weg zur Vor- und Frühgeschichtlichen Abteilung im 1. Stock und zum Raum „Schlacht bei Dettingen 1743“.
Sie besitzt einen besonderen Stellenwert in der Geschichte des Ortes während des Österreichischen Erbfolgekriegs. Soldatenzelt, Kartentisch, Dioramen, zeitgenössische Kupferstiche, Literatur, Münzen, Medaillen, bildliche Darstellungen, Uniformen und Kriegsgerät sowie Schautafeln geben in einer Neuaufstellung von 1993 nicht nur einen Überblick zum Kampfgeschehen, sondern greifen auch macht- und gesellschaftspolitische Fragen auf und präsentieren unter Verweis auf die Folgen der Schlacht Kriegsgeschichte als Leidensgeschichte der Menschheit.
Im Obergeschoss befinden sich die Abteilungen „Mittelalter“ mit Freigericht und Ossenheimer Mark, die neu gestaltete Abteilung „Dorfleben von 1850 – 1950“ mit den Räumen „Post und Eisenbahn“ und „Mainschifffahrt“. Die Bürgerliche Wohnkultur um 1900 ist mit Originalmobiliar in Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer aus dieser Zeit in 3 Räumen präsent.
Im ausgebauten Dachgeschoss lädt die museumsdidaktisch überzeugend gestaltete Ausstellung „Kinderwelten“ zum Anschauen und zur Erinnerung ein.

Heimatmuseum Karlstein

Schulstr. 2
63791 Karlstein a.Main
Geschichtsverein: W. König, Tel. 06188/77197
Gemeindevwerwaltung: Tel. 06188/784-0
Homepage des Geschichtsvereins Karlstein – Museum
e-mail: info@geschichtsverein-Karlstein.de.

Öffnungszeiten

Führungen von Gruppen und Vereinen – sowohl im Heimatmuseum als auch in den Kirchen – sind jederzeit möglich:
Anmeldungen bei Franz Biller, Tel. tel:+4961885741
e-mail: info@geschichtsverein-Karlstein.de

 




Dettinger Wappen

Altes Dettinger Wappen


Grosswelzheimer Wappen

Altes Großwelzheimer Wappen




The Story of Karlstein

The Municipality Karlstein a. Main …
… with the local parts of Dettingen and Grosswelzheim, has its basis on old historical soil, as is shown by numerous archeological finds from pre-Christian times. The place name “Dettingen” refers to a Alemannische settlement (3. to 14. Century), and the place name Grosswelzheim is of Frankish origin. Grosswelzheim was first mentioned in a deed of donation from the monastery of Lorsch from the year 772. Dettingen is mentioned in a deed of donation from the Emperor Otto II in 975. The union of the two municipalities took place in the course of the regional reorganization in Bavaria on 1 July 1975. In deciding what to name the municipality, citizens decided for the name Karlstein, which already appeared around the year 1000 in a description of the Aschaffenburger forest district and a border marker between Dettingen and Grosswelzheim. This boundary stone was found in 2007. The original is on view in the townhall.

A Legend …
…… reported on the boundary stone between Dettingen and Grosswelzheim: „Emperor Karl the Great (Charlemagne) often stayed in Seligenstadt. From there he went to hunt into the Royal Spessart Forest. With ship he travelled with his attendants up the Main River to the border marking of Tetting (Dettingen) and Walinesheim (Grosswelzheim). There he was solemnly received from the population and accompanied into the Spessart. Immediately someone called the boundary stone at the ship landing place “Karlstein“.

Battle at Dettingen in 1743
A special historical event associated with Dettingen might be the battle on 27 June 1743. Here, during the Austrian Successionary War, a pragmatic army of Englishmen, Hannoveranern, Austrians and Hessen faced the French Troops. In celebration of the victory, George Friedrich Haendel on behalf of the English king George II, composed the „Dettinger Te Deum“ and the „Dettinger Anthem“.

The building of the churches in Dettingen und Großwelzheim…
… also the architecture and paintings of the 20th Century, can be noted in many places in both Dettingen and Grosswelzheim. The Dettinger Parish Church of St. Peter and Paul, was established by master church builder, Dominikus Boehm in 1923. This church, and the 1926 extended Grosswelzheimer Parish Church, (St. Hippolykirche), mark the beginning of the modern building of churches in Germany. The inside of the church in Dettingen was painted and decorated by Reinhold Ewald, and is a monumental turning point in the art world, documenting German Expressionism.